Um das Gleichgewicht der Natur zu erhalten, betrachten wir unsere Weinberge als Ökosystem – als einen lebendigen Organismus. Wir streben größtmögliche Diversität von Pflanzen und Insekten an, um für die Rebe ein balanciertes und stabiles Umfeld zu schaffen.
Biodynamisch bedeutet für uns vor allem, verstärkte Aufmerksamkeit im Weinberg und ein Verständnis gegenüber unseren Weinreben zu entwickeln. Unser Bestreben ist es, den Weinbau mit natürlichen Lebenszyklen zu unterstützen, die Pflanze im Ursprung zu stärken und widerstandsfähiger gegen die Auswirkungen des Klimawandels zu machen.
Eine schonende Vinifikation ist in unserem Weingut selbstverständlich. Alle Weine sind spontan vergoren, also ohne Zusatz von Gärhefe.
Schon lange haben wir verstanden, dass die Jungweine Zeit benötigen. Das lange Hefelager gepaart mit unserem Herzblut sind maßgeblich für unseren Weinstil. Unsere Weine erhalten die Zeit, die sie benötigen. Wir produzieren unsere Weine nicht, wir begleiten sie.
Mein Name ist Lydia Krämer. Meine Eltern haben 1988 das heutige Weingut gestartet, als das ehemalige Weinhotel namens „Alter Weinhof“ erworben wurde. Seit 2013 bringe ich mich immer mehr in das Weingut ein.
Durch Gespräche mit meinen Großeltern wurde mir immer bewusster, dass die traditionellen Arbeitstechniken und vor allem das Wissen über die Natur zunehmend verloren gehen – zum Teil auch durch die voranschreitende Mechanisierung. Wir begannen, unseren Weinbau neu zu überdenken und neu zu gestalten, und leiteten 2015 einen Umbruch ein.
Nun sind wir seit 2018 zertifiziert und arbeiten seither nach biologischen und biodynamischen Richtlinien, die durch unsere Kontrollstelle GfRS geprüft wurden.
Um uns für die Herausforderungen des Klimawandels zu wappnen, bauen wir neben unseren klassischen Rebsorten wie Riesling und Bacchus auch pilzwiderstandsfähige Weinreben an. Die erste Ernte erfolgt voraussichtlich 2025.
Zudem startete ich 2020 unsere Naturweinreihe – natürliche Weine ohne Filtration und ohne Zusatz von Sulfiten.
Der Riesling gilt als die komplexeste und anpassungsfähigste Rebsorte der Welt und zeigt an der Mittelmosel sein ganzes Potenzial. Schieferböden und ein mildes Klima schaffen ideale Bedingungen, die ihm Eleganz, Tiefe und eine unvergleichliche Vielschichtigkeit verleihen. Veredelt zu Wein entstehen mineralische, aromatische und filigrane Weine an Pfirsich und Apfel erinnernd. Restsüße Rieslinge eignen sich auch besonders zur Lagerung.
Der Weißburgunder, als „Pinot Blanc“ weltbekannt, steht für Eleganz und Finesse und gehört zu den edelsten Burgundersorten. Seine zarte Struktur und feine Frucht machen ihn zu einem vielseitigen Begleiter – ob pur genossen oder als harmonische Ergänzung zu einer Vielzahl von Gerichten.
Der Bacchus ist eine aromatische Rebsorte, die durch ihre ausgeprägte Fruchtigkeit und feinen blumigen Noten begeistert. Bacchus verdankt seine Bezeichnung dem römischen Gott des Weines.
Die Rebsorte Rivaner verdankt ihren Namen ursprünglich der Annahme, sie sei eine Kreuzung aus Riesling und Silvaner. Sie wächst gut auf tiefgründigem Boden. Durch den frühen Reifezeitpunkt liefert sie unkomplizierte und weiche Weine mit angenehmer Säurestruktur. Die Weine erinnern an Muskat mit blumigem Bukett.
Der Schwarzriesling, auch als „Pinot Meunier“ bekannt, ist eine der klassischen Rebsorten in der Champagner-Cuvée, neben Chardonnay und Pinot Noir. Seine Weine bestechen durch elegante, fruchtige Aromen, die von reifen Kirschnoten geprägt sind und ihnen einen unverwechselbaren Charakter verleihen.
Der Name Merlot wird abgeleitet vom französischen „merle“ für Amsel, da dieser Vogel die süßen Trauben immer bevorzugte. Die Traube mit seiner tiefdunklen Farbe bietet kraftvolle, leicht herbe Weine mit an der Mosel moderatem Alkoholgehalt.
PIWIs (pilzwiderstandsfähige Rebsorten) sind neugezüchtete Kelter-Trauben, die den Wetterextremen angepasst sind und auch bei viel Regen und hoher Luftfeuchte Ertragssicherung bieten sollen. Diese Trauben besitzen eine hohe Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten wie Schimmel- und Pilzebefall, sodass weniger Pflanzenschutz notwendig ist. Das macht sie besonders für ökologisch bewirtschaftete Weingüter interessant. Es handelt sich um eine Kreuzung der europäischen und der amerikanischen Rebsorten. PIWI steht für innovativ und robust.
Wir bewirtschaften Weinberge in Erden, Zeltingen und Rachtig im Umkreis von 5 km unseres Weinguts entfernt.
Am Fuße des Erdener Treppchen befindet sich die älteste zurzeit bekannte Römische Kelteranlage nördlich der Alpen. Die Heimatlegende besagt, dass hier der Herrgott eine 100-stufige Treppe hinabgestiegen ist, nachdem dieser mit der Schöpfung von Himmel und Erden fertig war, und auf der obersten Stufe die umliegenden Reben gesegnet hat, auf dass sie immer einen himmlischen Wein erzeugen mögen.
Ausrichtung | Südhang mit um die 50-60 % Hangneigung |
Bodentyp | wärmespeichernder grauer Tonschiefer |
Hinter dem alten Ortskern von Zeltingen erstreckt sich die frost- und windgeschützte Hanglage. Alte Weinberge, die meisten davon Riesling, wurden in den 1980ern gepflanzt.
Ausrichtung | Steilhang mit Südwestausrichtung |
Bodentyp | kräftig dunkler Schieferboden mit Tonanteil |
Der im Volksmund bekannten Legende nach hatte Fürst Michael beim Kampf mit den Engeln die Sonne mit einem Speer verletzt. Aus der Wunde floss helles Sonnenblut heraus und rieselte auf die Erde, und zwar dort wo heute die Weinlage des „Zeltinger Himmelreichs“ liegt. Der Herrgott sollte die Wunde wieder heilen, doch entgegnete dieser: “ Lass gut sein Michael, das Sonnenblut soll für ewige Zeiten auf die Erde nieder rieseln. Ich will mit ihm ein Stück des verloren gegangenen Paradises wiedergeben. Aus diesem soll ein köstlicher Wein wachsen und werden. Und er soll, weil er vom Himmel getränkt wird, „Zeltinger Himmelreich“ heißen.“
Ausrichtung | Süd- Südwestausrichtung, Hangneigung bis zu 30% |
Bodentyp | verwitterter tiefgründiger Schieferboden mit tonigem Lehm |
Hier befindet sich die aus dem 17. Jahrhundert stammende Barockfigur der „schwarzen Mutter Gottes“. Sie bildet die schmerzhafte Mutter Gottes in der Großlage „Schwarzlay“ ab und ist zum Dorf hin ausgerichtet. Man vermutet sie wurde zur Besänftigung der Flussgötter platziert, um vor den „Hungersteinen“ (Felsen im Wasser, die nur bei niedrigem Pegelstand zu erkennen waren) in der Mosel zu beschützen.
Ausrichtung | Steilhang mit Südwestausrichtung |
Bodentyp | kräftig dunkler Schieferboden, rotliegend mit Tonanteil |
Bioweingut Alter Weinhof
Inh. Andrea Krämer
Hauptstraße 69
54492 Erden / Mosel
Öffnungszeiten Weinverkauf:
Sonntag 10-12 Uhr
(April bis Oktober)
oder nach telefonischer Vereinbarung
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*Alle Preise inkl. MwSt., zzgl. Versand
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